Buba Touray ist ein sehr hilfsbereiter, unaufdringlicher junger Mann, der hier als „boat man“ arbeitet und die Segler mit allem Nötigen versorgt und darüber hinaus auch Ausflüge anbietet.

Seine Dienste kann ich sehr empfehlen:

Beim Bier nach der Ankunft in der Lodge hat er uns auf seinem Smartphone Bilder seiner Familie gezeigt. Seine Frau arbeitet als Lehrerin in einer Schule unweit deren Wohnung und sie haben zwei Kinder, einen 6 Monate alten Jungen und ein 6 Jahre altes Mädchen. Beide wohnen allerdings bei seiner Mutter, da sie hier wohl weder Platz noch, arbeitsbedingt, Zeit für die beiden haben.

Darüber scheint er nicht sehr glücklich zu sein. Aber es geht wohl nicht anders. Er würde uns aber gerne zeigen, wo er und seine Frau wohnen und uns zum Abendessen einladen. Wir könnten uns das überlegen und ihm dann einfach Bescheid geben. Wir sehen das als eine tolle Möglichkeit, wenigstens etwas vom Leben der Leute in dem Land, in dem wir sind, kennen zu lernen.

Also geben wir ihm Bescheid und am Tag nach unserer Ankunft geht es nachmittags los. Der Sohn der Lodge-Besitzerin fährt uns ein Stück in seinem schicken 3er BMW, dann geht es in einem Taxi weiter nach Serekunda. Dort wechseln wir das Taxi nochmal und es geht bis zur Wohnung von Buba und seiner Frau.

Sie haben dort zwei kleine Räume zur Miete innerhalb eines größeren Hauses. Der Besitzer arbeitet irgendwo in Deutschland und dessen Frau und etliche Kleinkinder bewohnen das Anwesen. Die Miete beträgt 1.200 Dalasi pro Monat (rund € 24), liegt damit aber schon über dem Durchschnittseinkommen inThe Gambia. Buba selbst ist froh, wenn er so 100 bis 200 Dalasi amTag verdienen kann um für Essen zu sorgen und etwas Geld für seine Mutter übrig zu haben, damit diese die Kinder versorgen kann.

In einem kleinen Raum Sessel mit Fernseher, dasWohnzimmer. Der andere Raum ist das Schlafzimmer, etwas größer als das dort befindliche Doppelbett. Kochstelle und Dusche sind hinten im Freien. Leider gibt es während der Regenzeit Probleme, da das Dach undicht ist und so Wasser durch die Zimmerdecke ins Innere kommt. Buba versucht das Ganze dicht zu bekommen.

Wir erhalten ein köstliches Essen mit Reis, Zwiebelsoße und etwas Hähnchenfleisch, ergänzt mit Pommes und Salat. Und erfahren etwas aus dem Leben der beiden. Sie lehrt Englisch und Mathematik an der nahe gelegenen Schule. Ihre Schüler sind 6 bis 7 Jahre alt. Sie findet die Kinder in diesem Alter wundervoll und ist glücklich in ihrem Beruf.

Danach noch ein kleiner Spaziergang „um den Block“. Es sind eine Menge Kleinkinder unterwegs, die uns zuwinken und „Toubab“ rufen. Toubab bedeutet wohl nur soviel wie „Weiße“, ohne weitere Botschaft, positiv, oder negativ. Und da es angeblich Glück bringen soll, die Hand eines Weißen zu berühren, kommen die Mutigsten auch näher zu einem „high five“ oder Händeschütteln, fröhlich und ungezwungen.

Weiter geht es dann auch zur Schule, in der seine Frau unterrichtet. Dort treffen wir auf den „Chairman“, der etwas deutsch spricht. Er ist ganz happy, dass er mit uns deutsch reden kann, denn die Gelegenheit dazu hat er selten. Und mit Bedauern fügt er hinzu, dass er auch noch nie in Deutschland war.

Von ihm erfahren wir, dass rund 1.400 Kinder diese Schule besuchen. Ein Blick auf die Alterspyramide Gambias zeigt, dass diese noch wie eine Pyramide aussieht. Ein Großteil der Bevölkerung ist jünger als 20 Jahre. Kinder kommen ab einem Alter von 4 Jahren hierher. Zwei Jahre Kindergarten (Grade 1und 2) und ab Grade 3 wird es dann zur Schule. Bubas Frau hat anfangs Grade 1 und 2 betreut und unterrichtet jetzt Kinder Grade 3 und 4.

Mit vielen Eindrücken geht es dann zumSonnenuntergang im Taxi durch den dichten Feierabendverkehr zurückzur Lamin Lodge. Ein sehr schöner Tag neigt sich in der absolut ruhigen Bucht seinem Ende entgegen. Nur einige Vogelgeräusche und Affenlaute sorgen für eine romantische Stimmung.

Ergänzung zur Anfahrt/Abfahrt Lamin Lodge: Es gibt dort einige Sandbänke, die nicht in der (Navionics) Karte verzeichnet sind und wegen des trüben Wassers auch nicht erkennbar sind. So ging die Wassertiefe bei der Ausfahrt kurz vor Niedrigwasser auf 1,7 m zurück. Wir sind somit so eben noch ohne weitere Grundberührung rausgekommen. Es könnte aber in absehbarer Zeit schwierig werden die Lodge mit > 2m Tiefgang noch zu erreichen.

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