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Nach wundervollen Tagen auf São Vicente und Santo Antão haben wir uns auf den Weg nach Osten gemacht, zur Insel Sal. Direkter Weg 120 sm, durch kreuzen sind es 160 sm. Mit Wind und Welle gegen an sind wir auch relativ langsam. So sind wir nicht nur eine, sondern zwei Nächte draußen. Und da wir wieder mitten in der Nacht ankommen, parken (beidrehen) wir drei Stunden, um gemütlich im Laufe des Vormittags in Palmeira/Sal anzukommen.

Begrüßt werden wir von Jay, der mit seinem Boot Denis im Ankerfeld unterwegs ist, teils als Hafenmeister, überwiegend um seine Dienste anzubieten. Wasservorräte ergänzen, Diesel, Wäsche waschen, alles was ein Fahrtensegler benötigt. Und Taxi. Ein „Rückfahrticket“ kostet drei Euro. Das erspart mir das Paddeln und gibt das gute Gefühl, die wirklich sympathischen und engagierten Leute hier, wenn auch nur geringfügig, zu unterstützen.

Nachdem wir uns ja noch innerhalb der Kapverden befinden müssen wir heute nur zur Policia Maritima. Ein paar Formulare, Bootspapier hinterlegen, fertig. Jay machte mit uns noch einen kurzen Stadtrundgang und erzählte uns einiges über Palmeira und seine große Familie, die hier lebt. Anscheinend gehört fast jedes zweite Haus in der Hafenumgebung irgendwie zu seiner Familie. Er hat vier Kinder (mehr möchte er auch nicht, wie er sagt) und 12 Geschwister/Halbgeschwister. Sein Vater hat wohl 13 Kinder mit 4 Frauen. Da kommt schon was an Familie zusammen.

Auf dem Rückweg Jay noch zu einem Bier als Danke für die Stadtführung in einem der zahlreichen Bars eingeladen, am Hafen noch einen Fisch (Garoupa/Rotbarsch) fürs Abendessen. Nach den zwei Nächten auf See kommt sehr schnell Müdigkeit auf und um 21 Uhr ist der Tag zu Ende.

Dienstag gegen Mittag kommt glücklicherweise nochmal Jay vorbei, ich hatte glatt vergessen, dass wir bis 13 Uhr ausklarieren müssen, da wir morgen weiter nach Dakar wollen. Da die Skipperin für die Fahrt dahin am Brot backen ist, mache ich mich allein auf den Weg. Jay setzt mich wieder am Hafen ab, so dass ich bei der Policia Maritima und der Immagration „Auf Wiedersehen“ sagen kann. Immigration will wieder 500 Escudos, ansonsten keine weiteren Kosten.

Zurück am Boot noch die Streckenplanung für die nächsten Etappen am Plotter eingeben, ein paar Kleinigkeiten hier und da und nachmittags geht es wieder an Land. Wir wollen noch in die Inselhauptstadt Espargos, frische Lebensmittel für die 3 bis 4 Tage, die wir bis Dakar benötigen werden. Mit dem Aluguer geht es flott in die Stadt, die nur rund 10 Autominuten entfernt ist. Einkäufe sind schnell erledigt, dann geht es wieder zurück.

Noch ein Bier in der Bar, in der der hießige TO-Stützpunktleiter Carlos häufiger anzutreffen wäre, ist aber heute nicht da. Danach bringt uns Jay wieder zurück zur Luna Mare.

Morgen bringt uns Jay noch frisch gewaschene Wäsche vorbei und nach dem Frühstück wollen wir Richtung Dakar ablegen. Nachdem wir rund 1 ½ Jahre, mit Ausnahme von Marokko, in Europa „rumgetrödelt“ sind, steuern wir nun doch Ziele an, die für uns, wie soll ich sagen, neu/fremd/exotisch?, auf alle Fälle interessant sind.

Und sofern es aus meinem Bericht nicht schon hervorging, Kapverden sind ein ganz tolles Ziel und wer von den Kanaren in die Karibik will, sollte auf alle Fälle den Weg über São Vicente planen und natürlich auf Santo Antão die für Leute ohne Kondition, wie wir, etwas beschwerliche, aber für alle großartige Wanderung vom Vulkankrater ins Ribeira do Paul machen. Und wer etwas mehr Zeit hat, eben noch mehr Inseln erkunden. Und ob ein Abstecher nach Senegal etc. Sinnmacht werden wir versuchen herauszufinden.

Schiffsbegegnung
Wir sind nicht alleine
Aluguer nach Espargos
Jay auf Geschäftsreise
Abendstimmung am Ankerplatz
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