Von La Graciosa nach Madeira

4. Mai 2013

Die Spannung steigt. Wir sind auf unserer B.OLD bei den letzten Vorbereitungen und sofern der Motor morgen (Sonntag) funktioniert, geht es los. Es geht dann nach Madeira, zusätzlichen Diesel bunkern. Hier auf La Graciosa müssten wir bis Montag warten, ohne absoluter Gewissheit, dann welchen zu bekommen. Sofern alles glatt läuft, werden wir in 3 Tagen dort sein.

9. Mai 2013

Nach 4 Tagen und 300 sm haben wir Madeira erreicht. Von kleineren technischen Problemchen abgesehen, waren es wunder volle 4 Tage und Nächte. Nur wir beide, na gut, etwas Atlantischer Ozean und das Universum, aber sonst niemand. Ok, einige Delfine hatten uns noch Gesellschaft geleistet und ein paar Fische lukten aus dem Wasser und wunderten sich, warum da keine Angel zum anbeißen hing, kommt noch.
Etwas mehr Wind wäre schön gewesen, aber so konnten wir unseren guten alten BUKH ausgiebig testen. Lief für sein Alter (gerade mal gut 20 Jahre jünger als ich) ganz gut. Diesel hat gerade so gereicht, morgen früh wird vollgetankt, dann geht es direkt nach …
Nach realistischer Einschätzung haben wir festgestellt, das ein näherer Zielhafen in den nächsten noch verbleibenden 9 Tagen leichter zu erreichen sein wird als La Coruña. Neue „Endstation“ für diesen Törn ist numnehr Sines, südlich von Lissabon. Auf geht’s

13. Mai 2013

Bereits nach 4 Tagen sind wir angekommen, jedoch nicht am portugisieschen Festland, sondern wieder auf Madeira.
Mit Wind gegen uns hatten wir ja gerechnet, so hatten wir nach 3 Tagen gerade mal 100 von 500 sm geschafft, mit der Aussicht, dass sich der Wind zu unseren Gunsten von NNO auf N dreht.

Nicht gerechnet hatten wir mit:
60 cm Riss im Großsegel
Wasser in der Bilge. Eine Relingstütze hatte sich an der Bordbefestigung gelöst und ein reichlich großes Loch ließ reichlich Wasser ins Boot kommen. Da an dieser Stütze auch der Geräteträger befestigt ist, sahen wir das Risiko, diesen bei etwas stärkerem Wetter komplett zu verlieren
elektr. Bilgepumpe defekt
Motor hat Batterien nicht mehr geladen.

Insbesondere die ersten beiden Punkte veranlassten uns zur Umkehr. So waren wir dann einen Tag später wieder in Quinta da Lorde. Funchal wäre uns wegen der Reparaturinfrastruktur lieber gewesen, aber dort kann man das Boot nicht alleine liegen lassen.

Donnerstag dann Einkauf von Ersatzteilen und der Ladeninhaber hat uns auch gleich einen Schweißer vermittelt, der 5 min. später im Laden stand. Bereits am Freitag kamen dann zwei seiner Mitarbeiter und haben in rund 2 Stunden die Relingstütze fachmännisch angeschweißt. Dieser Punkt war also erledigt.

Bereits erledigt war auch die Segelreparatur, die Skipperin hatte mit einer kleinen, aber genialen „Segelhandnähmaschine“ den großen Riss und noch gleich ein paar kleinere, die sie während der Reparatur entdecke, genäht.

Bilge ist wieder trocken, in der Heckkabine haben wir die Seitenverkleidung abgemacht, da die dahinterliegende Isolierung durch den Wassereintritt durchnässt wurde. Kann jetzt die nächsten Wochen trocknen.

Insofern hatten wir mit gut 600 sm das erledigt, was wir eigentlich von Anfang an hätten einplanen sollen: 2 Wochen Bootstest. Und sind dabei zumindest knapp 300 sm näher ans Ziel gekommen (von gesamt wohl über 2000 sm bis zum derzeit geplanten Zielhafen Emden).

Anfang Juli werden wir nochmal eine Woche am Boot sein, die Elektronik ist noch zu reparieren (weder Motor, noch Landstrom lädt momentan die Batterien, gut dass wir Solar und Windrad haben), die Wasserpumpe für die Klospülung funktioniert nicht und noch einige Kleinigkeiten.

Dann müssen wir mal sehen, ob wir im September den nächsten Versuch unternehmen, portugiesisches Festland zu erreichen. Schaun mer mal

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