Weggeweht nach Muros

Mein letzter Satz im letzten Blog hieß: So bleibt uns momentan nur eins: Geduldig auf besseres Wetter warten.

Das mit der Geduld müssen wir noch üben. Die Idee, noch eine zweite, oder gar dritte Woche in Camariñas auf schöneres Wetter zu warten, gefiel uns nicht wirklich. Es ist nett dort, aber mehr halt auch nicht. Bestimmt toll in den Buchten bei passendem Wetter zu ankern.

Von Muros versprachen wir Warmduscher uns warme Duschen. Und von Erzählungen anderer, aber auch vom Revierführer erfuhren wir (frei übersetzt): „Das Galizien Gefühl ändert sich, sobald man die Halbinsel Lauro passiert hat und in die wärmere und sanftere Ria gelangt mit dem sofortigen Gefühl für höhéren Schutz und höhere Temperaturen, Tourismus und Wohlstand. Weiter im Landesinneren werden Kornfelder durch Weinberge ersetzt.“

So viel schon mal vorne weg: Beides trifft nur eingeschränkt zu. Die Duschräume sind auch hier nicht geheizt (wie es laut Dody wohl überall hier der Fall ist, A Coruña war da wohl eine Ausnahme). Sie befinden sich aber in einem teils geheizten Gebäude, so dass es etwas wärmer ist als draußen. Und sie sind etwas wohliger.

Und das Klima ist momentan hier nur einen Hauch milder.

Also auf geht es nach Muros. Laut Vorhersage starten wir bei Gewitter mit 4 bis 33 Knoten Wind. Also abwechselnd zu wenig, oder zu viel. Danach mit 15 bis 27 Knoten bei leichtem Regen eigentlich ganz ok.

Kommt aber anders. Die erste Hälfte der rund 40 Seemeilen ist es trocken und der Wind tut sich schwer die 5 kn Marke zu übertreffen. Dann auf halber Strecke am Ende der Welt (Kap Finisterre) setzt Regen ein und der Wind nimmt auf beständig über 30 kn zu.

In der Ria selbst, kurz vor der Marina, werden dann auch schon mal die 35 kn überschritten. Da wird das Anbringen von Fendern und Festmacherleinen ziemlich wacklig. Und eine kostenlose Salzwasserdusche ist immer inbegriffen. Aber unser Ölzeug hat sich da bisher bewährt.

Dank der Hilfe des Hafenmeister und seines Teilzeit-Kollegen Klaus (ein Deutscher, der seit 3 Jahren das Leben in Muros genießt) klappt das Anlegen trotz des miesen Wetters sehr gut.

Klaus meinte: „Was hat Euch bei dem Wetter bewogen, hierher zu kommen“. Na ja, wir werden sehen.

Nach dem ersten Spaziergang können wir aber schon bestätigen, es hat sich gelohnt hierher zu kommen. Muros ist ein malerischer alter Fischerort mit etlichen Gassen, die es zu erkunden gibt. In Camariñas haben wir Fisch nur tiefgekühlt und in geringem Sortiment gefunden, im wesentlichen Kabeljau und Seehecht.

Hier gibt es direkt an der Marina ein gut sortiertes Fischgeschäft. Wir haben auch in D gerne Fisch gegessen, aber hier gibt es einiges zum ausprobieren: Achselfleckbrasse und roter Knurrhahn zum Beispiel.

Technik-Eck

Keine besonderen Vorkommnisse. Hurra!

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