Nach rund 4 Wochen vor der wundervollen Insel Bequia geht es weiter Richtung Norden, nach St. Lucia.

Die Strecke ist mit 55 sm eine für hiesige Verhältnisse etwas längere, so dass guter Wind ausgesprochen hilfreich wäre. Und wir haben Glück. Breits für den 17. April wird Wind aus südöstlicher Richtung vorhergesagt, der uns im Gegensatz zum häufig aus nordöstlicher Richtung wehenden Wind gutes Segeln versprechen würde.

Und so kommt es auch. Wir gehen mit Sonnenaufgang um 5:30 Uhr Anker auf, um auch bei etwas langsamerer Fahrt noch vor Sonnenuntergang anzukommen. St. Vincent lassen wir links liegen und das ist gut so. Auf der Ostseite der Insel haben wir ohne Landabdeckung seitlichen Wind und darüber hinaus noch etwas Strömung mit uns.

So machen wir ordentlich Fahrt und erreichen nach einem angenehmen Segeltag St. Lucia und dort die Bucht Soufriere bereits um 15 Uhr. Ein hilfsbereiter Bootsjunge bietet uns seine Boje an. Die ist allerdings nah an Land zwischen kleinen Fischerbooten, so dass er uns per Heckleine an einem hinter uns liegenden Motorboot festmacht, damit wir mit den kleinen Motorbooten an unserer Seite nicht kollidieren. Macht jetzt keinen guten Eindruck, aber Morgen könnten wir eine freiwerdende Boje weiter draußen übernehmen.

Ankern ist hier etwas schwierig, da es bis nah ans Ufer ziemlich tief ist. Also verbleiben wir für die Nacht an der Boje, für die er 60 EC$ haben will. Ich meine gelesen zu haben, dass ein Park Ranger vorbeikommt und 54 EC$ pro Nacht kassiert. Er versichert uns aber, dass es sich um seine Boje handelt. Ok, wollen wir das mal so akzeptieren.

Durch die zeitige Ankunft kann ich noch Champions-League schauen, FC Bayern-Arsenal. Und danach gönnen wir uns einen gemütlichen Abend an Bord untermalt von Musik aus der nahen Strandbar. Die lässt aber im Laufe des Abends nach, so dass es eine geruhsame Nacht wird.

Unser eigentliches Ziel Rodney Bay liegt noch 15 sm weiter nördlich. Um ohne Stress im Hellen anzukommen haben wir die Soufriere Bay als Zwischenstopp eingeplant. Vielleicht ein paar Tage hier, bevor es weitergeht.

Am frühen Morgen dann ein „Hello“ verbunden mit Klopfen an Luna Mare. Der Bootsjunge schon zurück? Nein, es ist der Park Ranger. Wir können hier nicht liegen bleiben. Unsere Heckleine stellt eine Gefahr für andere dar, so wäre letzte Nacht bereits einer bei der Durchfahrt an dieser hängengeblieben. Außerdem wäre es illegal an dieser Boje zu liegen.

Ich verweise darauf, dass ich mich als ortsfremder auf die hiesigen verlassen muss, gehe aber nicht weiter auf das Thema ein. Wenn sie vermeiden wollten, dass Bootsjungen illegale Bojen zuweisen, würden sie sich vermutlich selbst darum kümmern. Anyway, wir sollen möglichst schnell zu einer anderen Boje wechseln.

Die Skipperin meint, wir könnten auch direkt zur Rodney Bay segeln, bzw. motoren, da durch die Landabdeckung kaum mit Wind zu rechnen ist. Auf Grund der gebirgigen Insel sind max. ständig wechselnde Fallwinde zu erwarten. Gute Idee. Einklarieren können wir auch in der Rodney Bay, das Dhingi ist eh noch an Deck verstaut und auch ansonsten gibt es hier außer den Blick auf die Pitons nichts, was es nicht auch in der Rodney Bay geben würde.

Also geht’s Anker auf und rund 3 Stunden später Anker runter in der Rodney Bay. Es ist nicht viel los, so fällt es uns leicht einen passenden Ankerplatz zu finden. Die nächsten Tage erkunden wir dann die nähere Umgebung.

In der Rodney Bay Marina gibt es ein allgemein zugängliches Dhingi-Dock. Es gibt auch noch ein zweites näher an den Einkaufsmöglichkeiten, welches aber keinen guten Eindruck auf uns macht. Und etwas Fußweg tut uns ja gut.

In der Marina gibt es zahlreiche Restaurants und ein paar kleinere Geschäfte sowie ein Waschsalon für unsere Wäsche. Passt schon mal. Da sich auch Zoll und Immigration in diesem Bereich befinden ist das Einklarieren ein Kinderspiel.

Ansonsten unterscheidet sich unser Leben hier nur marginal von dem der letzten Monate vor Carriacou und Bequia. Das Wasser ist hier etwas trüber als in den anderen beiden Buchten, hält mich aber nicht davon ab, morgens ein paar Runden um die Luna Mare zu schwimmen.

Der Strand direkt vor uns ist überwiegend von Hotelanlagen belegt, aber an der Seite gibt es einen Bereich inkl. Strandbar, der öffentlich ist. Zu den Supermärkten ist es ein paar Meter weiter, aber diese dafür mit etwas umfangreicheren Sortiment.

So werden wir hier wiederum ein paar Wochen verbringen, bevor es weiter nach Martinique gehen soll.

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