Nachdem das Rigg wieder drauf ist und alles wieder an seiner richtigen Stelle untergebracht ist, sieht Luna Mare wieder wie ein richtiges Segelboot aus. So ohne Rigg war das schon ein eher trostloser Anblick. Und kaum zu glauben, dass es nach so relativ kurzer Zeit den Weg zurück vom Pazifik in den Atlantik geschafft hat.
Luna Mare ist pünktlich am 11. Mai hier in Mystic angekommen. Geht am gleichen Tag noch zurück ins Wasser, so dass wir sie auch direkt wieder beziehen können. Insgesamt hat sie den Transport gut überstanden. Beim verstauen der letzten Sachen im Boot hat das Werftpersonal in Anacortes leider vergessen, die Luke am Niedergang zu schließen. So hat sich in der Bilge einiges an Regenwasser angesammelt, aber glücklicherweise keinen nennenswerten Wasserschaden verursacht. Da glaubst du, wenn das Boot aus dem Wasser ist, kann es keines mehr im Boot geben. Aber bei Luna Mare geht es halt nicht ohne.
Am Donnerstag geht es los, zurück über den Atlantik, über die Azoren nach Lanzarote. Goodby North-America. Nach den grenzwertigen Grenzerfahrungen in Prince Rupert (Kanada) und Friday Harbor (USA), hege ich nicht den Wunsch, jemals hierher zurück zu kehren. Ein zweites Mal muss ich mir so etwas nicht antun. Gibt schließlich noch genügend Länder, wo wir das ein erstes Mal erleben können ;-).
Wir hatten aber eine insgesamt wundervolle Zeit hier in Nordamerika verbringen dürfen. Und letztlich bin ich selbstverständlich dankbar, dass man uns die Einreise in beide Länder, wenn auch jeweils erst im zweiten Step, erlaubt hat. Vor allem, dass wir dadurch mit der Luna Mare auf die Ostküste wechseln konnten, um von hier die Rückreise nach Europa antreten zu können.
Alles in allem zwei wundervolle Länder, Kanada und USA, und mit eben ein paar ganz wenigen Ausnahmen ganz tolle Menschen, freundlich, hilfsbereit und weltoffen, die wir hier kennen lernen durften (siehe weiter unten „Leute“). Covid-19 hat das Ganze natürlich nicht einfacher gemacht, aber dank USA sind wir beide mittlerweile das zweite Mal geimpft. Ein schrecklicher Gedanke, unterwegs während der nächsten 3 Wochen an Bord ernsthaft zu erkranken. Ab Samstag (14 Tage nach der 2. Impfung) gelten wir als „fully vaccinated“, also als vollständig geimpft.
Glück haben wir auch mit dem Wetter hier in Mystic/Connecticut (weiß erst seit heute, dass es nicht Conneticut heißt, wie peinlich). Bisher fast nur Sonnenschein, gelegentlich leicht bewölkt, aber kaum Regen. Dank June haben wir hier einen tollen Liegeplatz an ihrer Mooringboje. Kleine Dinghitour zu einem Dinghisteg mitten in der Altstadt, von wo aus es nur ein paar Schritte zum geparkten Leihwagen sind.
Den haben wir uns für die letzten Tage noch gegönnt. Sind ja doch einige Erledigungen zu machen, bevor es losgehen kann. Und zu Fuß erreicht man die Eisdiele, aber halt keinen Supermarkt. Und Proviant ist einiges ran zu schleppen. Nach unserem Pazifikerlebnis wissen wir, dass man besser reichlich davon dabei hat.
Heute ging es noch zum Waschsalon, morgen nochmal für insbesondere Obst und Gemüse zum Aldi, übermorgen zum Ausklarieren und zur Mietwagenabgabe, so dass es dann Tags darauf, am Donnerstag, „Leinen los“ heißen kann.
Wir rechnen mit mindestens 3 Wochen für die 2.000 sm bis zu den Azoren. So wie es aussieht erwarten uns sehr stark wechselnde Wetterverhältnisse. Wind von Flaute bis > 40 kn abwechselnd aus allen Himmelsrichtungen. Eigentlich ist der Westwind hier vorherrschend, momentan aber mit längeren Phasen mit Wind aus östlichen Richtungen durchsetzt.
Leute:
Eine sehr tolle Seglerrunde hatte sich vor Hawaii eingefunden:
Brian (SV Carpe Ventus), der seine geplante Weltumsegelung wegen COVID-19 abbrach und zurück nach Nanaimo/BC gesegelt ist und den wir in Campbell River nochmals trafen.
Uwe (SV Tara), ebenfalls aus Deutschland gestartet und von dort aus nach Bellingham/WA, wo seine Tara auf ihn wartet, bis er wieder einreisen kann.
Jess, James, Maren und Kaia (SV Soteria), die wir mit ein paar Tipps hinsichtlich Hawaii bei deren Anreise unterstützen durften und die uns dann während unserer Zeit in Nordamerika immer wieder mit Rat und Tat zur Seite standen. Wieder getroffen in Alaska in mehreren Marinas. Mittlerweile haben sie ihr Segelboot verkauft und sind dabei, sich in Montana nieder zu lassen.
Richard (SV Darwind) mit seinen 20 Jahren nach US-Recht zu jung um Bier zu trinken, aber alt genug, um mit seinem 26 Fuß-Boot einen Pazifikrunde zu drehen. Auch in bewog COVID-19 nach Hause zurück zu kehren. In konnten wir in Anchorage besuchen, dabei seine tolle Familie kennen lernen und haben ihn kurz vor unserer dortigen Abreise nochmal in Anacortes getroffen. Ab Herbst geht es für ihn in Bellingham aufs College, Meereskunde steht an.
Joanna, Paul und Rosie (SV Tomten), die ebenfalls zurück in ihre Heimat, in diesem Falle Bellingham/WA sind und die wir in Anacortes nochmal trafen.
Darüber hinaus Doreen und Marc (SV Imani), Jeff (SV Amanti), Guy und Marie (SV Notre Rêve), Mark und Heidi (SV Estelle), Jim (SV Cheyenne), Mark (SV En Passant), Jon, Christine und Dylan (SV Free Spirit) und Jordon (SV Khira)
In Campbell River trafen wir unter anderem auf ganz liebe Stegnachbarn
Bren and Clay (SV Sanssouci), Marty und Mae (SV Wind Gypsy), Logan und Taryn (SV Wayward). Alle 3 Paare livaboards, die im Sommer die Inside Passage mit den Gulf Islands und St. Juan Islands unsicher machen und den Winter in einer Marina wie Campbell River verbringen.
Bob (MV) ein früherer Skirennläufer, dessen Sohn im kanadischen Ski-Nationalteam ist und Mark (MV), der ein Polizeiboot aus den 70ern umgebaut hat.
Und insbesondere Tracy (airbnb), die uns als airbnb-Host während unserer Quarantäne aufgenommen hat und dann zur Freundin wurde. Mit ihr haben wir etliche tolle Spaziergänge unternommen und herrliche Stellen auf Vancouver Island kennen gelernt, die wir ohne sie nie gefunden hätten.
Binny (Campbell River Mirror), eine junge Journalisten aus Indien, Mitbewohnerin von Tracy, die uns für den weltweit bekannten „Campbell River Mirror“ interviewt hatte.
Darüber hinaus viele viele nette und freundliche Menschen in den Marinas, Werften, Supermärkten, Hotels, airbnb-Unterkünften und wo überall sonst noch wir sie treffen durften.
Und dann hier in Mystic zu guter letzt June, eine Bekannte von Jess und James (SV Soteria), die uns ihre Mooringboje überlassen hat, an der wir die letzten Tage in Nordamerika bis zu unserer zweiten Atlantiküberquerung verbringen dürfen.
War eine tolle Zeit hier seit unserer Hawaii-Ankunft im März 2020, der Zeitpunkt, an dem wir zum ersten Mal von dem Virus erfahren haben, der uns alle seitdem begleitet und für uns durch die zweite Impfung hoffentlich seinen Schrecken verloren hat.
Fünf Wochen ist es jetzt her, dass wir unser schwimmendes zu Hause an der US-Westküste zurück gelassen haben. Komisches Gefühl. Aber auch schön, mal wieder reines Landleben zu genießen, wobei die Hotelaufenthalte schon etwas gewöhnungsbedürftig sind.
Die ersten hatte ich noch in der Kategorie „billig“ gebucht. Das sind dann schon etwas einfachere Unterkünfte und kosten trotzdem $ 60 pro Nacht. Dann auf Kategorie „preiswert“ gewechselt. Sind dann so $ 20 pro Nacht mehr, aber schon wesentlich angenehmer, teilweise sogar etwas Frühstück dabei. Das macht das Reisen dann doch erträglicher.
Als Fortbewegungsmittel haben wir von „Budget“ einen VW Passat mit 8 Meilen auf dem Tacho für unseren 4.000 Meilen Roadtrip erhalten. Ein sehr komfortables Fahrzeug für diese doch sehr lange Strecke.
Von Bayern, Bergen, Flachland und einer Terminverschiebung
Los geht es mit Seattle. Ein wenig Sightseiing und eine Übernachtung. Wir wollen den größten Teil der Strecke auf dem landschaftlich reizvollen Highway 2 zurück legen. Laut Internet eine der schönsten Cruisingstraßen der Welt. Aber so was liest man vermutlich öfter.
Erstes Ziel Wenatchee/WA. Auf dem Weg dorthin, auf den Höhen der „Cascades, ein Skigebiet, das auf Grund des noch reichlich vorhandenen Schnees für Pandemiezeiten relativ gut besucht ist.
Danach geht es direkt nach Bayern, oder wie man sich das in „Leavenworth“ so vorstellt. Nennt sich „the bavarian village“. Haben dann schnell mal Heidelberg, Rüdesheim und Innsbruck „eingemeindet“. Aber für eine kurze Brotzeit („Omas Weiswurst“, gebratene Version, mit Brezel) ein angenehmer Aufenthalt.
Der schlaue Skipper bucht den „super deal“, bei dem zum günstigsten Preis vom Onlineanbieter eines von drei Hotels ausgewählt wird, mit dem Hinweis „Region Wenatchee“. Angekommen in Wenatchee und die Hoteladresse in google maps eingegeben. Noch gut 100 Meilen, rund 2 Stunden Fahrtzeit bis zum Hotel. Die Relationen hinsichtlich Entfernungen sind hier doch schone sehr eigene. Stornieren geht nicht, also hin und am nächsten Morgen wieder zurück. Ein wahrliches Schnäppchen. Das mit der Landnavigation muss noch besser werden.
Nächstes Ziel, immer noch in Washington, Spokane. Ein schöner Ort am gleichnamigen Fluss mit einem Riverfront Park, der zum abendlichen Spaziergang einlädt.
Unsere Roadtrip-Idylle wird ziemlich jäh durch einen Anruf von Eric, dem für den Transport der Luna Mare beauftragten LKW-Unternehmer, unterbrochen. Er kann den zugesagten Termin nicht einhalten. Sein LKW ist defekt und in Reparatur. Eigentlich sollte ein neuer geliefert werden, das verzögert sich aber und er kann Luna Mare erst zwei Wochen später als vereinbart abholen.
Zwei Wochen sind machbar. Aber es wird dann schon etwas eng und was ist, wenn er beim nächsten Anruf nochmal die eine oder andere Woche hinzufügt? Nicht auszudenken, sollte unser Rückkehrprojekt jetzt noch scheitern. Wir hoffen aufs Beste und machen erst mal wie geplant weiter. Gibt ohnehin keine Alternative.
Bevor es am nächsten Tag nach Montana geht, durchqueren wir noch auf rund 70 Meilen den „Idaho Panhandle“ auf dem Weg nach Kalispell. Von dort erreicht man den „Glacier National Park“ in den nördlichen Rocky Mountains. Durch den Park führt eine wundervolle Straße, jedoch ist die erst ab Juni/Juli schneefrei und damit durchgehend befahrbar. So fahren wir dran vorbei und erleben den letzten Schnee bevor es zu den „Plains“ geht.
Montana hat eine Fläche von 380.000 km² und ist damit geringfügig größer als Deutschland mit 358.000 km². Hat auf dieser Fläche verstreut aber nur rund 1 Million Einwohner. Die größte Stadt auf dieser enormen Fläche hat gerade mal 100.000 Einwohner.
So geht es am nächsten Tag 420 km durch die endlosen Landschaften Montanas nach „Havre“. Highway 2 wurde entlang der Eisenbahnlinie gebaut, genauer gesagt, beides gemeinsam, die Straße zum Herantransport von Mensch und Material. Unterwegs wurden dann, an wie auch immer strategischen Stellen, Ortschaften angelegt. Da viele Ingenieure und Arbeiter aus Europa kamen, haben die nun entsprechende europäische Namen (Dover, Naples, Marion!, Harlem, Malta, Glasgow, Palermo, York, Leeds, Petersburg).
Nach weiteren 450 km erreichen wir am nächsten Tag die Grenze North Dakota und nach weiteren 40 km unseren Stopp für die nächste Nacht, Williston. Weiter geht die Reise nach Grand Forks wodurch wir Minnesota erreichen. Und weiter nach Norway/Michigan und danach durch Wisconsin bis nach Chikagao/Illinois.
Von der Großstadt zum Drive-Thru Impftermin
Für Chikago wollen wir uns vier Tage Zeit lassen. Für solch einen etwas längeren Aufenthalt bietet sich eine airbnb Unterkünft mit Küche an. Irgendwie gefällt es uns, vor Ort „fast richtig“ zu wohnen, zum Supermarkt für die Lebensmitteleinkäufe zu gehen und uns Abends im temporär „trauten Heim“ ein leckeres Abendessen zu bereiten.
Und die vier Tage nutzen wir natürlich, um uns in Chikago etwas umzusehen. Erinnert nicht mehr allzu sehr an die alten US-Krimis, die wir vor unserem geistigen Auge haben.
Ich verfolge schon länger die Impfsituation in den USA, die sich ja erheblich von der z.B. in Europa unterscheidet. Man ist nicht nur in der Lage, reichlich Impfstoff zu beschaffen, sondern ist vor allem auch mit hohen organisatorischen Fähigkeiten ausgestattet, die es ermöglichen, diesen auch zügig zu verimpfen.
Seit Beginn der Impfkampagne gilt hier, dass jeder unabhängig von seinem legalen Status geimpft werden kann. Anfangs auch nach Prioritäten und von Bundesstaat zu Bundesstaat mit geringfügigen Unterschieden. Mittlerweile (April 2021) fast überall 60+ und in den ersten Staaten alle ab 16.
Um Impftourismus zu verhindern, benötigt man in etlichen Staaten einen Nachweis, dass man seinen Wohnsitz dort hat. Dafür reicht es aus, z.B. seine Stromrechnung mit Name und Adresse vorzulegen. Es werden aber keine persönlichen Daten gespeichert, den es ist ihnen hier wichtiger, alle geimpft zu bekommen, als Einzelne Illegale zu enttarnen.
Bei meiner Recherche werde ich fündig: Indiana impft einfach alle ab 16. Termin online vereinbaren, ein paar Angaben über gesundheitliches Befinden, Telefonnumer, e-mail und unsere Heimatadresse. Schon hat man einen Termin.
Also nächster Stopp: Indianapolis. In 2004 war ich bereits mal hier um mein bisher erstes und einziges Formel 1 Autorennen live zu verfolgen. War eine großartige Sache. Aktuell gibt es dort keine Autorennen, die Rennstrecke wird als Impfzentrum genutzt.
Ich habe aber einen Termin bei „Walgreens“ gebucht. Dort wird Johnson & Johnson verimpft. Hat den Vorteil, dass man nur eine Dosis benötigt, was es für uns Touristen natürlich einfacher macht.
Allerdings am Abend vor der Weiterfahrt von Chikago nach Indianapolis die Nachricht, dass der Termin verschoben werden muss, da sich bei einigen von den zig Millionen mit diesem Wirkstoff geimpften Blutgerinnsel gebildet hatten.
Was nun: Mal auf der Seite des Rennstrecken-Impfzentrums nachgeschaut. Die vergeben weiterhin Termine. Da kann man sogar noch welche für den selben Tag buchen. Ich buche einen für übermorgen. Mehr als auch absagen können die ja nicht.
Also geht es weiter nach Indianapolis. Kurze Zeit später die Nachricht, dass nicht Johnson & Johnson verimpft wird, sondern Moderna mit dem Hinweis, dass dabei eine zweite Dosis erforderlich sein wird. Auch ok.
Wir brechen zeitig auf, um zu sehen, wo wir da hin müssen. Wir können die Zufahrt erkennen und sehen, dass dort auf der einen Seite ein Auto nach dem anderen reinfährt und auf der anderen eines nach dem anderen die Rennstrecke verlässt. Scheint ja zügig zu gehen.
Wir haben noch etwas Zeit, die wir für einen kleinen Spaziergang nutzen, bevor es dann auf die Rennstrecke geht. Etwas aufgeregt was uns dort erwarten wird, passieren wir die Einfahrt zum „Indianapolis Motor Speedway“. Der Weg ist gut ausgeschildert und führt zu einem ersten Stopp. Da werden die paar Daten, die die gespeichert haben, kurz abgeglichen (Name, Geburtsdatum, Telefonnummer) und weiter geht’s.
Nach einigen Metern und Kurven geht es in die Boxengasse. Eine langes Gebäude mit offenen Garagentoren in der „Garage Area“. Wir werden in eine der Einfahrten hinein gewunken. So 10 Impfplätze befinden sich in dieser Halle.
Windschutzscheiben auf beiden Seiten runter. Frage nach Name und Geburtsdatum. Ok. Bitte Ärmel hochkrempeln. Marion ihren rechten, ich auf der Fahrerseite meinen linken (hätte auch den rechten wählen können, schien mir aber einfacher). Kurzer Piks, fertig ist die Impfung und wir können weiter fahren.
Hatte irgendwo gelesen, dass man nach der Impfung 15 Minuten warten soll, für den Fall, dass sich wider Erwarten Probleme einstellen sollten. Hier nicht?
Doch, kurz nach Ausfahrt aus der Garagenanlage geht es auf ein etwas größeres Feld, in dem sich Auto an Auto reiht. Hier müssen wir 15 Minuten warten. Personal geht die Autos ab mit der Frage, ob alles ok ist.
Dann geht es raus aus der Rennstrecke. Hätte gerne noch eine Rennrunde gedreht, das ist aber leider nicht vorgesehen.
Chikago
Chikago
Chikago
Chikago Riverwalk
Chikago
Chikago
Chikago
Chikago
ALDI in den USA
Erste Impfdosis erhalten
Wasserfälle und ein großer Apfel
Nach dem zweitägigen Impfabstecher geht es weiter zu den Niagara-Fällen. Dort wollen wir drei Tage verbringen, ebenfalls in einer airbnb Unterkunft. Besuche der Niagara-Fälle, ein Spaziergang entlang des Niagara-Flusses und ansonsten einkaufen und kochen. Schon sind wieder drei Tage rum und wir freuen uns schon auf das nächste Ziel: New York City!
Niagara Falls
Niagara Falls
Niagara Falls
Niagara Falls
Niagara Falls
Am Horizont Toronto
Der Größe der Stadt angemessen, haben wir die airbnb Unterkunft in Queens für 10 Tage gebucht. Die Fahrt über die George Washington Bridge (einfache Überquerung $16), die den Hudson River überspannt und über „Little Dominican Republic“ und etliche andere Stadtteile nach Queens führt, ist spannend und aufregend. Dass das Auto wegen der Straßen- und insbesondere Parkgebühren nicht das sinnvolle Fortbewegungsmittel für diese Stadt ist, ist glaube ich selbstredend.
So holen wir uns eine Wochenkarte für die Metro, die uns in rund 45 bis 60 Minuten direkt nach Manhattan bringt. Kostet $ 33 pro Person und Woche. Im teuersten Parkhaus, das wir unterwegs gesehen haben, kostet eine halbe Stunde parken mit $ 37 bereits etwas mehr.
Es hat sich einiges geändert seit meinem letzten Besuch hier im November 2004 zum New York Marathon, bei dem ich nach 4:37 h das Ziel im Central Park erreicht hatte (aber ja, das musste ich jetzt erwähnen). Insbesondere der Bereich um das ehemalige World Trade Center am „Ground Zero“ hat sich sehr verändert. Und auf der Westseite von Manhattan am Hudson River entstanden die „Hudson Yards“, Hochhäuser, Theater, und weitere Gebäude, die auf Stelzen über einem immer noch vorhandenen Zugabstellbereich errichtet wurden. Dort will man Arbeiten, Einkaufen und Wohnen miteinander verbinden.
Und von dort geht „The High Line“ los. Wikipedia sagt hierzu: „Die High Line ist eine 2,33 Kilometer lange und 7,5 Meter über dem Boden liegende, nicht mehr als solche genutzte Güterzugtrasse im Westen von Manhattan, die von 2006 bis 2019 zu einer Parkanlage, dem High Line Park, umgebaut wurde. Der erste Abschnitt wurde im Juni 2009 der Öffentlichkeit übergeben.“
Ein herrlicher Spaziergang. Nach einer Woche dann noch ein Spaziergang in der näheren Umgebung der Unterkunft zum „Flushing Meadows Corona Park“, dem zweitgrößten Park in New York neben dem, klar, Central Park. Dieser beheimatet auch das „USTA Billie Jean King National Tennis Center“, in dem jährlich im August/September die US-Open im Tennis ausgetragen werden.
Und den letzten Tag in New York City nutzen wir noch für einen kleinen Ausflug entlang Long Island mit herrlichen Wohngegenden und einem wundervollen Atlantikstrand, der uns schon etwas Vorfreude auf den Törn zurück nach Europa vermittelt.
New York City
New York City
New York City
New York City
New York City
New York City
New York City
New York City
New York City
New York City
New York City
New York City
New York City
New York City
New York City
New York City Seilbahn
New York City Seilbahn
New York City
New York City Vessel
New York City The Shed
New York City The High Line
New York City China Town
New York City Brooklyn Bridge
New York City
New York City
New York City
New York City
New York City
New York City
New York City
New York City
New York City
New York City Ground Zero Memorial
New York City Ground Zero Memorial
New York City Ground Zero Memorial
New York City
Long Island Strand
Long Island Strand
Flushing Meadows
Ab aufs Land und der verschwundene Mast
Eigentlich sollte es jetzt bereits nach Conneticut zur Luna Mare gehen. Auf Grund der Verspätung mit dem Transport bleiben uns aber noch zwei Wochen (und hoffentlich nicht mehr).
Für diese Zeit suchen wir wieder eine aribnb Unterkunft. Relativ teuer in der Gegend um Mystic/Conneticut. Aber wir werden fündig: West Pawlet. Hart an der Grenze zwischen Vermont und dem Bundesstaat New York. Sehr ruhige und einsame Gegend, da können wir uns mental schon etwas auf die bevorstehende Ozeanpassage einstellen.
Viel gibt es hier nicht zu tun. Spaziergänge hier und da, viel Zeit zum Lesen, Blog schreiben, spielen, oder im Internet surfen. Und natürlich einkaufen (gibt hier wie bereits bei unseren letzten Stopps einen tollen ALDI in der Nähe) und kochen.
Und auf den 4. Mai warten, der neue Verladetermin. Am 2. Abends ein Anruf. Don meldet sich. Er sei der LKW-Fahrer und Miteigentümer von „Safe Harbor Hauling“. Die letzte Auslieferung war etwas schneller, deshalb ist er bereits in Anacortes/Washington. Verladung kann also gemäß neuem Plan pünktlich erfolgen.
Am nächsten Morgen, wir gerade auf dem Weg zurück vom ALDI zu unserer Unterkunft, nochmals Don am Telefon. Es gibt ein paar „issues“, also Probleme. Nein, bitte nicht.
Don erzählt, er war am Boot und es müsste noch einiges erledigt werden, damit das Boot am nächsten Tag verladen werden kann. Übrigens fehlt der Mast. Er hat in der Werft nachgefragt, wobei John auf den Rigger verwies, der den Mast gelegt hat.
Daraufhin macht sich Don auf auf den Weg zum Rigger. Dort erzählt ihm Wayne, dass man den Mast ordentlich neben dem Boot abgelegt hat. Was nun?
Zurück in der Unterkunft rufe ich John von der Werft an. Ich kann mich dunkel erinnern, dass damals einer der Werftmitarbeiter meinte, dass der Mast nach dem Legen nicht am Boot bleiben kann, sondern anderweitig verstaut werden muss. Und John: Ach ja, kann sein. Ich lass mal nachschauen. Und man hat in tatsächlich irgendwo gefunden.
Und die übrigen „issues“ waren dann glücklicherweise auch behebbar. Wir hatten noch die Fender an der Reling hängen lassen, warum auch immer. Benötigt man dort beim Straßentransport aber nicht. Außerdem dürfen die beiden Dieselkanister nicht dort stehen, wo sie das aktuell tun, eine Alustange (Halterung für den Windgenerator) muss noch abgemacht werden und der Außenborder vom Heck entfernt werden, da ihn herunterhängende Äste zerstören könnten.
John war so nett, jemanden loszuschicken, um diese „issues“ zu bereinigen. Und ja, in der Tat wird Luna Mare am Morgen des 4. Mai verladen und tritt ihren Weg zu uns an die Ostküste an. Don hat mich bereits am Folgetag wieder angerufen mit der Info, das alles Bestens ist. Er will mir Bilder schicken und jeden Tag mitteilen, wo sie gerade sind. Toller Service.
Nächste Woche Dienstag (11. Mai) soll sie in Mystic ankommen und dann gleich zurück ins Wasser kommen. Das stellen des Mastes kann laut dortiger Werft eine bis eineinhalb Wochen dauern, da man derzeit sehr ausgelastet ist. Die Zeit können wir gut für die übrigen Vorbereitungen nutzen.
Und am 14. Mai sollen wir unsere zweite Dosis Moderna erhalten. Hoffentlich klappt das so reibungslos wie in Indianapolis, wäre schon toll, fertig geimpft in Europa anzukommen.
Und sofern nicht doch noch irgendwas dazwischen kommt und sobald das Wetter einen guten Eindruck macht, kann es losgehen. So in rund drei Wochen. Bin schon wahnsinnig aufgeregt, die Skipperin, wie üblich, die Ruhe selbst. Nicht fair.