Hafenmeistertaube
Es ist Freitag und wir wollen langsam weiter. Wissend, dass man aus dem engen Sixhaven kaum vor 11 Uhr eine freie Ausfahrt hat, lassen wir es geruhsam angehen.
Dann kurz nach 10 sieht es so aus, als könnten wir raus. Ist noch etwas eng in der Boxengasse, aber durch Mithilfe der Bootsnachbarn könnte es reichen und tat es dann auch.
Mehr als eine Woche Sixhaven ist nun vorbei. Hatten insgesamt eine schöne Zeit hier und etliche tolle Leute kennengelernt. Hier insbesondere ein Gruß an die beiden Heidelberger Doris und Rainer. Wir hätten noch stundenlang mit Euch weiter plaudern können.
Dann geht es den Nordzeekanal raus in eben diese.
Dort Segel gesetzt und es ging langsam, aber stetig Richtung Süden. Bei Gegenströmung kamen wir schon mal auf unter zwei Meilen. Muss man halt Geduld haben, oder falls nicht, den Motor anmachen (gell Skipperin).
So gehen wir durch eine insgesamt ruhige Nacht. Passend zum Wachwechsel um 3 Uhr nachts, als ich in die Koje könnte, kommen wir vor Rotterdam vorbei. Das dortige Fahrwasser soll man nur innerhalb eines definierten Bereiches und nach Anmeldung bei der Hafenkontrolle kreuzen. Da wir vorab hörten, dies würde so sein als wolle man zu Fuß eine gut befahrene Autobahn überqueren, bleiben wir zu zweit auf Wache.
Also über Funk angemeldet, Freigabe erhalten mit „stay tuned on channel 03“ geht es los. Und, nichts ist los. Mit gutem Abstand ging hinter uns ein Frachter aus Rotterdam raus, ansonsten tote Hose. Soll uns Recht sein.
Das schöne an einer küstennahen Fahrt ist, dass man Internet hat, also Wetterupdate eingeholt. Der Wind soll deutlich nachlassen, also gehen wir nicht bis Dunkerque, was noch eine weitere Nacht dauern würde, sondern legen gegen 18 Uhr in Zeebrugge an.
Nach einer ruhigen Nacht dann am heutigen Sonntag weiter nach Nieuwpoort und morgen dann nach Dunkerque. Da sind wir dann kurz vor der Straße von Dover, also der Engstelle im Channel. Mangels Wind haben wir uns zu diesen beiden Motoretappen entschlossen.
Ein besonderer Service hier in Nieuwpoort ist die Hafenmeistertaube. Die hat der Skipperin den Weg in die Box gezeigt.