Winterblues?
Wir sind jetzt seit Samstag in A Coruña und haben die ersten Erkundigungen begonnen. Der erste Eindruck, als wir Samstag Nachmittag in der Marina A Coruña ankommen, ist nicht sehr positiv. Das Wetter ist zwar schön, was dann auch vieles andere schön erscheinen lässt.
Die Marina überzeugt uns aber irgendwie nicht. Kleinigkeiten, nichts besonderes. Und A Coruña macht aus der dortigen Perspektive auch keinen guten Eindruck auf uns. Laut Marina-Beschreibung liegt diese kurz vor der Altstadt. Deshalb sind wir ja dorthin. Es kommen schon die ersten Gedanken: Doch so schnell wie möglich weiter nach z.B. Vigo?
Es gibt aber noch eine zweite Marina hier, die des königlichen Yachtclubs. Also kurzer Spaziergang und ja, sehr schön. Die Marina selbst ist jetzt nicht der pure Luxus, aber alles da was man braucht, in ordentlichem Zustand und das beste: mitten drin und der Blick auf die Stadt sehr schön. Wir lieben auch die verträumten Häfen oder Ankerbuchten. Aber immer mal wieder eine Stadt und dann mittendrin, wo immer etwas mehr los ist, zählt halt auch zu unseren Lieblingsstationen.
-
-
Scheint ein beliebter Anleger für Kreuzfahrtschiffe zu sein. Schon das zweite in 4 Tagen. Demnächst die Aida Prima, die werden mit Dorothea und Stefan zwei liebe Bekannte an Bord haben, die auf ein Glas Wein bei uns vorbeischauen wollen. Freuen uns auf Euch.
-
-
Marina Real
-
-
Blick auf die Stadt von Deck der Luna Mare aus. Wie immer, Geschmackssache, aber uns gefällt dieser Anblick.
Das Wetter hier bisher war astrein, mal ein paar Wolken, ansonsten Sonne pur bei T-shirt-Temparaturen ab Mittags. Nachts und Morgens etwas kühler, aber sehr erträglich. Befürchte aber, dass es sich auch hier mal zum schlechteren ändern könnte. Morgen ist hier erst mal Feiertag, Todos los Santos.
Winderblues? Der wird wohl abgesehen von dem schönen Wetter auch ansonsten nicht aufkommen. Warum? Wir haben jetzt 2800 sm im Kielwasser der Luna Mare, bis auf 230 sm haben wir alle seit dem wir aufs Boot gezogen sind, zurück gelegt. Jeder weiß: Gerade zu Beginn stellen sich etliche Themen ein. Sofern notwendig haben wir die jeweils direkt behandelt.
Trotzdem haben wir jetzt eine to-do-Liste mit fast 50 Positionen. Größere wie Tagestank austauschen, Ankerbeschlag erneuern, aber auch kleinere wie Seifenspender mit Wandbefestigung, zusätzliches Licht für die langen dunklen Abende, oder Getränkehalter (meine willkürlich gewählte Top-10-Liste siehe weiter unten)
Deshalb werden wir die nächsten Wochen/Monate hier bleiben. Ende Dezember mal nach Deutschland und im neuen Jahr dann die Weiterfahrt planen. Da wir die Karibik auf den Winter 2018/19 verschoben haben, bleibt uns jetzt ein Jahr, um die rund 2000 sm zu den Kap Verden zu segeln. Andrea würde sagen: das schafft ihr in 3 Wochen. Das würde aber von meinem bayerischen Gemütlichkeitsmaßstab erheblich abweichen ;-).
Hier die Top 10. Sofern jemand Ideen/Ratschläge hat, immer her damit. Vor allem bei den Punkten wo ich wenig Ahnung von habe. Sind leider die meisten:
Platz Nr.10:
-
-
Die Schubladenbefestigungen sind teilweise nicht sehr stabil. Dann sackt diese ab, wodruch der Schließriegel nicht mehr fest sitzt und die Schublade mit Inhalt bei entsprechendem Seegang und entpsrechender Schräglage im Boot verteilen würde. Was sind die die besten, stabilsten Schienen?
Platz Nr. 9:
-
-
Durch Feuchtigkeit hat sich das Laminat am Tisch gelöst. Kann man das erneuern, oder macht nur der Tausch der Tischplatte Sinn? Woher bekomme ich aber eine passende neue?
Platz Nr. 8:
-
-
Die Badeleiter ist so, wie wir sie momentan „befestigen“ können, was den Einstieg betrifft, nur für filigrane, akrobatische Menschen geeignet. Das müssen wir entweder stabiler befestigen können, oder eine Alternative suchen.
Platz Nr. 7:
-
-
Decksbelag neu verkleben. Da hatten wir zwar reichlich Klebstoff aufs Deck verstrichen, aber da wir die alte Farbe nicht ordentlich entfernt hatten, klebte diese zwar am Belag, löste sich aber vom Deck. Das wird eine schöne Arbeit 🙁
Platz Nr. 6:
-
-
Dieser hier war übrigens einer der Hauptverdächtigen, was die Motorprobleme betraf. Das Teil soll den Diesel, bevor er den Feinfilter am Motor erreicht, von evtl. vorhandenem Wasser, oder Verunreinigungen befreien. Es gibt immer wieder den Ratschlag, zwei davon mit Umschalter einzubauen, damit man bei verstopftem Filter schnell auf den zweiten Wechseln kann, bzw. ein Auswechseln auch „fliegend“ möglich macht. Gute Idee?
Platz Nr. 5:
-
-
Die Hydraulikanlage verliert Öl, am sogenannten „Kurzschlusshahn“ vorne im Bild und beim Sperrblock, wie man die Box links wohl nennt. Mir wurde gesagt, dass auf Grund des hohen Drucks, der in der Anlage entstehen kann, immer mal Öl entweicht. In den letzten 6 Monaten war das aber schon mehr als ein Liter. Weiß nicht, ob das noch als normal bezeichnet werden kann.
Platz Nr. 4:
-
-
Da in den Leitungen immer mal irgendwo Wasser etwas länger steht, ist eine Reinigung sicherlich sinnvoll.
Platz Nr. 3:
-
-
Diese hat sich zwar bei blockiertem Ruder verbogen, aber es ging mit so wenig Kraftaufwand, dass ich schon stark vemute, dass diese höherem Ruderdruck nicht standhalten wird. Und was nützt eine Notpinne, die einem nur bei Flaute aus der Not hilft?
Platz Nr. 2:
-
-
Ziemlich schräg, oder? War von Anfang an irgendwie nicht genial gelöst. Habe mir das dann noch bei einem weniger geglücktem Anlegemanöver verbogen und suche jetzt nach einer besseren Lösung. Maße der vorhandenen Halterung: 50 cm lang, 9 cm breit, 4 bis 7 cm hoch. Vorschläge?
Platz Nr. 1:
-
-
Wölbung im Tagestank. Erst dadurch konnte sich der Entnahmeschlauch am Tankboden festssaugen. Abgesehen davon ist der Tank dadurch auch undicht und sofern man zuviel Diesel z.B. vom Haupttank hochpumpt, läuft er über. Richtig vermutet, ist mir kürzlich erst passiert. Keine schöne Sache, alles wieder vom Diesel zu befreien. Vermute mal, dass dieser Punkt neben dem Punkt 07) den größten „Spaßfaktor“ haben wird.
Dody sagte:
Hm, der Computer laesst mich den Kommentar nicht zu dem Bild mit dem Tisch veroeffentlichen. Also dann so: Ihr koennt es vorsichtig anheben und ganz vorsichtig wasserfesten Holzleim mit einem Spachtel oder kleinem Messer drunterschieben. Dickes, festes Plastik oben drauf legen und was schweres bis der Holzleim ausgehaertet hat. Dann schleifen und lackieren.
Alternativ: in Spanien gibt es in fast jeder groesseren Ortschaft einen Holzhaendler der „contreplacado maritimo“ auf Lager hat (wasserfestes Sperrholz). Falls Ihr im Angebot keine Euch gefallende Holzoberflaeche finden solltet, gibt es oft die Moeglichkeit ein Furnier Eurer Wahl aufkleben zu lassen. Normalerweile liefern die Holzhaendler das zu Euch – wie uebrigens in fast jedem Spanischen Supermarkt eure Einkaeufe kostenlos ans Schiff geliefert werden.
Waehrend Ihr beim Holzhaendler eine komplette Platte kaufen muesst, gibt es in den Baumaerkten oft Zuschnittsware. Leider haben die Baumaerkte normalerweise kein contreplacado maritimo, weshalb ich auf jeden Fall dem Holzhaendler den Vorzug geben wuerde.
Ihr habt doch Werkzeug dabei oder? Ich meine Stichsaege etc. zum Beispiel? Hinterher das lackieren nicht vergessen sonst gehen Flecken nie wieder raus :-D!
Dody sagte:
Zur Hydraulik: da sollte nichts, aber absolut gar nichts lecken. Normalerweise haben hydraulische Steuerungen einen Ueberlauf, aehnlich wie der Wasserausgleichsbehaelter bei einem Kuehler (Motor). Was auch immer an Ueberdruck entstehen sollte, geht in den Ausgleichsbehaelter und bleibt damit im System. Wenn es leckt ist entweder eine Verbindung nicht richtig angezogen oder eine Dichtung nicht gut. Ich weiss, es ist alles neu, aber keiner kann genau sagen wie lange die Teile beim Haendler im Regal gelegen haben. Nach einer bestimmten Zeit haerten die Dichtugen aus, was dann entsprechende Folgen hat.
Dody sagte:
Tagestank: von der Theorie her sollte er, vorsichtig mit Pressluft gefuellt, wieder in seine original-Form zurueckhuepfen. Ich vermute mal nicht, dass ihr einen Kompressor mitschleppt. Leer machen, ausbauen, jede Autowerkstatt hat Pressluft. Die Inspektionsoeffnung mit Lappen oder sonstigem verstopfen damit die Luft nicht gleich entweicht bevor sie was gutes machen kann.
Dody sagte:
2. Filter zum Umschalten: sehr wichtig und gut. Hatte ich die ganzen Jahre auch (leider) nicht, kommt aber definitiv bei der Neuinstallation!
Und mit der Notpinne, finde ich wichtig dass Ihr Euch da was stabiles und benutzbares besorgt. Ich hatte fast auf jedem Schiff die einen oder anderen Probleme mit dem Ruder, und meine Notpinne war gut, stabil und komfortabel genug um mir ueber 120 Meilen bei anfangs sehr lebendigen Bedingungen das steuern zu ermoeglichen. Kommt nicht jeden Tag vor, aber wenn es passiert wollt ihr was haben auf das Ihr Euch 100 % verlassen koennt.