Jakobsweg
Nach dieser luxuriösen Nacht geht es um 10 Uhr auf die letzte Etappe. Es ist ziemlich diesig, feucht und kühl. Aber Pilgern hat ja angeblich was von Entbehrung.
Die Kraft ist halbwegs wieder da und gegen die durch den schweren Rucksack doch noch leicht vorhandenen Rückenschmerzen hilft erstmal eine Voltaren. Doping zwar, aber tut gut.
Das diesige Wetter lässt den Weg etwas trist erscheinen, der Weg über Wiesen und Felder sowie durch Wälder ist aber insgesamt sehr angenehm. Ein paar Steigungen, schwieriger schon fast die Wege nach unten, da fangen die Knie doch etwas zu ziehen an.
Nach 3 Stunden durch die freie Natur erreichen wir das Industriegebiet von Santiago und kommen dann zügig in die Altstadt und zur Kathedrale.
Mein Resümee:
Schönes Erlebnis in der Tat, der Weg, die Herbergen für uns alleine. Der Camino Inglés ist wohl der kürzeste Jakobsweg überhaupt und außer uns sind hier zur Zeit nicht viele Pilger unterwegs. Wir sind auf der ganzen Strecke und auch in keiner Unterkunft und keinem Restaurant auch nur einem einzigen begegnet. Den Camino Inglés laufen wohl nur rund 100 Pilger pro Jahr (die meisten davon wegen der 100 km Grenze für die Pilgerurkunde ab El Ferrol) und außer uns wohl keiner im Januar. Aber schee wars.
Morgen soll es nach dem aktuellen Wetterbericht doch noch ein halbwegs sonniger Tag werden. Das nutzen wir um Santiago noch etwas zu erkunden, bevor es dann am Nachmittag mit dem Zug die rund 80 km zurück nach A Coruña geht. Fahrzeit 30 Minuten. Schon etwas frustrierend.