Mittsommernachtssegeln

Der ursprüngliche Plan war, von Simrishamn nach Hanö und von dort nach Karlskrona und so weiter zu segeln. Dann hätten wir am Ende aber vermutlich den ziemlich gleichen Weg zurück machen müssen.

Da ich aber von diesen nördlichen Lichtverhältnissen ja so fast kindisch begeistert bin, wollte ich sehen, was da draußen zu der Zeit passiert, zu der ich sonst immer im Bett liege.

So kam der Plan mit Gotland (160 sm = ca. 300 km = durch die Nacht segeln) . Zwei essentielle Vorteile: Ich kann sehen was da nachts so heimlich passiert und wir können doch noch zumindest zwei der Baltischen Staaten ansteuern.

Und es war toll. Zu Hause in D haben wir eine lange Dämmerung, aber die endet irgendwann, hier aber nicht. Ähnlich wie die Mitternachtssonne (logisch, sowieso) wandert die Dämmerung am Horizont entlang. Nach Sonnenuntergang war sie links von mir, und als meine Wache beendet war, war sie nach rechts von mir gewandert. Lacht nur, aber solche Naturphänomene begeistern mich halt mal.

Nach 40 Stunden haben wir die 160 sm gemeistert und sind in dem kleinen „neuen Fischerhafen“ von Vändgrund angekommen. Nicht sehr schnell war die Überfahrt, aber insgesamt sehr schön.

Da wir erst um 22 Uhr hier ankamen und dann noch bei einem Glas Wein die tolle Überfahrt „gefeiert“ haben, war aufstehen heute später angesagt. Am frühen Nachmittag dann ein Spaziergang in den knapp 4 km entfernten Ort Hamra.

Wundervolle Landschaft führte uns dorthin. Zur Stärkung haben wir uns dann in der lokalen Bäckerei nieder gelassen.

Wir waren schon auf dem Rückweg und hatten den Ort bereits verlassen, als wir von hinten Musik hörten und Leute auf der Straße gehen sahen. Wissend, dass heute und morgen Mittsommernachtsfeiern hier stattfinden, hatten wir das gleich korrekt eingeordnet.

Also umgedreht und geschaut was da vor sich geht. War dann eine Art Umzug mit Musikern vorne weg. Dem haben wir uns angeschlossen und dieser führte auf eine nahe Wiese, wo die Feierlichkeiten begannen.

Wir haben uns unauffällig unter das Volk gemischt. Was mir auffiel war, dass wir ein „Hallo“ zu hören bekamen, dachte die sagen hier „Hej“.

Und hier noch ein paar Bilder von dem „neuen Fischerhafen“. Die bisher kleinste Marina, in der wir jemals waren.

 

 

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