500 miles

Mittlerweile haben wir etwas mehr als 500 sm im Kielwasser der Luna Mare und wir verstehen uns mit jeder Meile besser und besser.

In Gedser hatten wir noch einen Tag verbracht, um den Wind vorbei ziehen zu lassen. Kleiner Spaziergang durch den Ort, Lebensmittel eingekauft und ansonsten entspannt und die Weiterfahrt geplant. Nächster Halt: Klintholm.

Ein angenehmer Segeltag dahin folgte, reichlich, aber nicht zu viel Wind konstant von schräg hinten bescherte uns eine angenehme Überfahrt. Beim Anlegen habe ich doch tatsächlich exakt die Mitte der Box getroffen. Dumm nur, dass ich nicht gleich sah, wie breit die ist. So konnte die Skipperin an keiner Seite die Leine ausbringen, da die Poller zu weit entfernt waren.

Der, zum Glück nur leichte, Wind trieb uns zur Seite, einer anderen Yacht entgegen. Die Dame dort hatte immens Angst, wir könnten deren Fender berühren und hielt uns mit all ihrer Kraft auf Abstand. Vom Boot auf Steuerbord kamen aber hilfreiche Hände, so waren wir schnell gut vertäut.

In Klintholm haben wir dann noch einen Hafentag eingelegt. Gibt ja immer was zu tun. Hauptprojekt war eine Wassertankanzeige. Wir haben einen Festtank und 2 Falttanks, jeder so 100l, an Bord. Mit dem Wassermacher wollen wir nur einen Tank füllen, nämlich den Festtank. Die anderen werden nur für längere Überfahrten als Sicherheitsreserve gefüllt, falls der Wassermacher ausfallen sollte.

Der Festtank hat aber keine Anzeige. Wäre aber ganz nützlich, um rechtzeitig neues Wasser mit dem Wassermacher zu produzieren. Wie so häufig, das was einfach erschien (ein paar Schrauben in die Befestigungsteile des Gebers einzuschrauben) wurde zur Herausforderung (da die sich „verkeilten“) und das als kompliziert erachtete (Kabel vom Tank zum Armaturenbrett) als relativ einfach.

Jetzt muss ich nur noch herausfinden, warum das Kontrolllämpchen dauernd leuchtet, obwohl alles ok zu sein scheint. Vermutlich habe ich dessen minus irgendwie verkehrt angeschlossen.

Gestern dann knapp 60 sm von Klintholm nach Ystad. Zeitig um 6 Uhr aufgestanden und nach einem abwechslungsreichen Törn gegen 19 Uhr in Ystad angekommen. Abwechslungsreich insbesondere hinsichtlich der Windverhältnisse. Anfangs angenehme 15 bis 20 kn von schräg hinten, hatten wir dann immer mal weniger und mal mehr Wind.

„Höhepunkt“ waren zwei Regenböenwalzen mit > 30 kn Wind. Beim zweiten inkl. kleiner Hagelkörner. Also schnell reffen, ging beim zweiten Mal ruckzuck im Gegensatz zur etwas mühevolleren ersten Böenwalze. Was war der Unterschied: Bei der zweiten Walze habe ich die Fragen der Skipperin „Reffen?“, „gleich ins zweite Reff?“ einfach mit „Ja“ beantwortet, wo hingegen ich bei der ersten Walze so doofe Gegenfragen hatte wie „Reffen, meinst du wirklich“, oder „Reicht das erste Reff nicht“.

Ergo: Die Skipperin hats halt drauf!

Dann Flaute rund 8 sm vor Ystad. Hatte dem Wind 15 min. die Chance gegeben wieder zu kommen, hat er aber nicht genutzt. Also Motor an und kurz vor der Hafeneinfahrt gab es wieder 15 bis 20 kn. Anlegen hat aber trotzdem ziemlich gut geklappt.

Heute noch ein paar Arbeiten, unter anderem fiel der Deckstrahler aus seinem Gehäuse und hing an den beiden Stromkabeln. Durfte damit wieder den Mast hochklettern. Da ich dann schon mal im Mast war bin ich ganz hoch, die Aussicht genießen und nachschauen, ob da oben alles ok ist.

Dann gab es einen Spaziergang durch Ystad. Vor ziemlich genau drei Jahren waren wir mit einem Charterschiff bereits hier. In der Kneipe (siehe Bilder) hatten wir damals ein Fußball-WM-Spiel (Deutschland – Ghana 2:2) geschaut. Als Reminiszenz an alte Zeiten, sind wir dort auf ein Bier eingekehrt.

Ystad Impressionen:

In dem Haus (Bild gleich nach den Kneipenbildern) hat übrigens mal der Wallander gewohnt, auch „Bulle von Ystad“ genannt ;-).

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