Open ship

Der Sturm wurde dann doch kein richtiger, aber reichlich Wind gab es. Fühlte sich in der Marina vermutlich nicht so wild an, wie es draußen war.

Das brachte uns aber ein paar erholsame Tage in dieser. Einkaufen, Warnemünde ein wenig besichtigt, kleinere Sachen am Boot und ansonsten ganz gemütlich.

Zwischendrin ein netter Abend mit einem Seglerpaar, welches sich auch überlegt, eventuell auf Langfahrt zu gehen. Herrlich, eigene Pläne mit den Lebensplänen anderer zu teilen. Bei der Faszination Langfahrt sind solche Abende sehr kurzweilig.

Und am Wochenende hatten wir noch ganz tollen Besuch. Silja und Albert, ganz großartige Freunde, haben 700 km einfache Wegstrecke auf sich genommen, um uns zur Langfahrt zu verabschieden. Waren wundervolle Tage.

Während dieser Tage stand auch ein Yacht-Seminar in Warnemünde an. Unter dem Titel „Bluewater“ hatte die Zeitschrift Yacht das mittlerweile zweite Seminar für angehende Langfahrtsegler veranstaltet. Dabei wollten die auch den Teilnehmern die Besichtigung von Langfahrtschiffen mit deren Langfahrtseglern ermöglichen. Über unseren Segelverein Trans Ocean waren wir auch dabei.

Wir hatten einige Interessierte, denen wir unsere Luna Mare zeigen konnten. Im Gegenzug durften wir auch die Vorträge besuchen. Anfangs war ich skeptisch, ob mich das weiter bringt, aber am Ende war ich von den besuchten Vorträgen, aber insbesondere von ein paar tollen Kontakten überzeugt.

Angefangen mit Mareike Guhr, die den ersten Vortrag hielt. Aus ihrem reichhaltigen Fundes aus ihrer Weltumsegelung: Südsee! Das ist ja ohnehin das Traumziel. Wunderbarer Vortrag einer wunderbaren Person. Sehr nahbar und sympathisch. Konnte mir dann im persönlichen Gespräch später gleich ein paar Tipps für die Ansteuerung von Südseeatollen abholen. Sie schreibt gerade an einem Buch über ihre Weltumsegelung und plant Vorträge. Wer sich von ihr und ihrer Reise verzaubern lassen will, guckt hier.

Und wie es der Zufall so will, war sie auf dem Abschlussbild von den Trans-Ocean-Open-ship-Teilnehmern direkt hinter Marion und mir 🙂

Foto proudly klaut von Uwe Claes.

Zwischendurch wurden wir gefragt, ob wir für eine Sextanten-Vorführung einen zur Verfügung stellen könnten, da die Veranstalter vergessen hatten, ihre einzupacken. Niemand geringerer als Leon Schulz hat diesen für seine Praxis-Übung benötigt. Hat selbst den gleichen sich zugelegt und dadurch natürlich unserem quasi den Ritterschlag verpasst. Im Gegensatz zu Kolumbus werden wir Indien finden.

Leon, ein Langfahrer, hat ein wundervolles Buch über seine Reise geschrieben, „Sabbatical auf See“, sehr empfehlenswert. Und wer ein richtiger Skipper werden möchte, ist bei ihm gut aufgehoben. Als Segellehrer bei der „Royal Yachting Association“ gibt es bei ihm die Kurse für den anspruchsvollen Segler. Man braucht aber Geduld, da schon über lange Zeit ausgebucht. Guckst Du hier.

Wetter für Langfahrt ist essentiell und wer da zuverlässig versorgt sein will, kennt Dr. Meeno Schrader. Hatte mir schon seine Software und ein weltweites 3-Jahres-Abo besorgt. Dachte unwissend erst, viel Geld für ein paar Grib-Files. Aber es ist doch viel mehr. Neben der absolut wichtigen Zuverlässigkeit der Vorhersagen, gibt es Info zu Böen, Wellenhöhe und Strömung. Eine Funktion, die ich noch nicht kannte, die er mir aber zeigte, ist der Hammer. Du gibst Deinen Törn mit der Maus auf der Karte ein und erhältst für die Wegstrecke Informationen zum Wind, Windeinfallswinkel, Strömung und alles was du Wissen musst, damit Du nicht überrascht wirst. Das Ganze weltweit. Hat auch Mareike (siehe oben) bei ihrer Weltumsegelung vor Schwerwettergebieten gewarnt. Guckst Du hier.

Am Montag ging die Langfahrt dann weiter, von Warnemünde nach Gedser. Unsere erste Marina in Rahmen „7 Jahre 7 Meere“ außerhalb von Deutschland. Etwas windig, aber wir kamen dadurch gut voran. Etwas enge Anfahrt nach Gedser mit viel Untiefen links und rechts. Dachte zwischendurch schon, ob das passt. Ging aber gut und wir kamen in die Marina Gedser. Trotz 32 kn Seitenwind hat sogar das Anlegen geklappt. Zum stehen kamen wir zwar erst zwei Boxen weiter als geplant und auch nur durch die Hilfe eines Segelkameraden. Aber nach ein wenig verholen (einfach googeln) hat es gepasst.

Wichtig war natürlich auch bei > 30 kn Wind die Gastlandflagge zu hissen. Hat die Skipperin toll geschafft.

 

 

 

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