Entlang Polens Küste

Es sei schon mal erwähnt: Die Fenster sind immer noch nicht 100% dicht. Etwas besser ja, aber noch nicht brauchbar. Aber schmollen hilft da ja auch nicht weiter 😉

Aktueller Tipp, den ich erhielt, ist Scheibenkleber aus dem Kfz-Bereich. Das scheint ja ein unverwüstlicher Kleber zu sein. Mal schauen.

Nach drei Tagen Wladyslawowo geht es heute (Donnerstag 06.07.2017) weiter Richtung Leba. Wir haben ja auf dem Rückweg nach Travemünde meistens den Wind von vorne, was das vorankommen entsprechend erschwert. Da heißt es Kreuzen, also im zick-zack-Kurs Richtung Ziel.

Und so geht es bei moderatem Wind und moderater Welle etwas gemächlich voran. Schön langsam wird es Abend und wir noch > 10 sm von Leba entfernt. Irgendwie hatte ich keine Lust auf Motorfahrt, also kurzentschlossen vor einem Ort namens Bialogóra geankert. Anfangs noch etwas schaukelig, hat sich das Ganze mit dem nachlassenden Wind doch noch beruhigt.

Und so (glücklicherweise) unspektakulär ging es weiter. Nächster Halt Ustka. Hier gibt es eine Fußgängerbrücke, die zeitweise für den Schiffsverkehr (hier bestehend aus Fischern, einigen Ausflugsbooten insb. den hier wohl sehr beliebten Piratenschiffen und Segel- und Motorbooten) geöffnet wird. Eigentlich gibt es feste Öffnungszeiten (jede volle Stunde für 20 Min.), aber der Brückenwart hat hier sein eigenes Schema entwickelt.

Nach 20 min. können wir mit einigen anderen Booten einlaufen und an einer Kai-Mauer längs festmachen. Nach einer ruhigen Nacht geht es heute weiter nach Darlowo. Vor der Brücke wieder warten, wir als einziges Boot. Mal schauen wann er uns öffnet.

Dann kommt glücklicherweise noch ein polnisches Segelboot und für zwei hat er die Brücke dann geöffnet.

Die Strecke nach Darlowo eigentlich überschaubare 21 sm. Mit Kreuzen werden daraus dann 33 langsame sm, so dass wir die letzten unter Motor zurück legen. Hier hält sich der Brückenwart exakt an den Zeitplan und da wir um 19:15 ankommen, heißt es, warten bis 20 Uhr. Dann geht es rein in eine ebenfalls ziemlich neue Marina.

Nach Kolobrzeg stehen auf direkten Weg 32 sm an, mit Kreuzen entsprechend mehr. Also früh aufstehen. Die Uhr geht schon auf 7 als wir ablegen. Jetzt sputen, um mit der 7 Uhr Öffnung noch durchzukommen. Hat gerade so geklappt, hinter uns ging die Brücke wieder zu.

Da wir immer erst relativ spät ankommen, sehen wir von den Orten kaum etwas. So auch heute in Kolobrzeg, wo wir nach tatsächlichen 43 sm, davon wieder einige unter Motor, ankommen. Deshalb bleiben wir hier einen Tag. Nach 4 Tagen draußen auch sehr erholsam. Einkaufen, etwas spazieren gehen (leider Fotoapparat vergessen) und das Boot etwas aufräumen.

Am Abend noch eine netter Plausch mit unseren Bootsnachbarn Gitte und Jörg aus meiner Lieblingsstadt Berlin. Die beiden genießen intensiv die Ostsee. Für nächstes Jahr ist ein 6-monatiger Törn geplant. Da kann man dann schon mal von D entferntere Ecken der Ostsee aufsuchen. Deren Block findest Du hier.

Die heutige Etappe führt uns in 10 sm entfernte Mrzezyno. Da die Strecke nicht allzu lang ist und wir natürlich Wind von vorne haben, fassen wir den Motor-Entschluss. So sind wir nach etwas mehr als zwei Stunden bereits am Ziel und genießen einen entspannten Nachmittag bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen.

Wie alle Orte, die auf der Strecke lagen, ist das ein lebhafter Urlaubsort mit all den Eis-, Souvernir- und sonstigen Verkaufsständen, auf die wir zuerst in Wladyslawowo gestoßen sind. Aber auch mit einem schönen Sandstrand, wie es ihn an Polens Küste über viele viele Kilometer gibt.

Vor den Fischerbooten ein kleiner Stand mit frischem Fisch. Davon kaufen wir doch gleich mal etwas für den heutigen Grillabend.

Damit die Stimmung nicht zu euphorisch wird, noch etwas Streckenplanung. Mit Wind von vorne macht das nicht so richtig Spaß. Sieht aber so aus, als dass wir trotzdem morgen dem Wind entgegen nach Dziwnów machen, bevor es dann Übermorgen nach Swinoujsie geht. Beide Etappen „netto“ ca. 20 sm. Schaun mer mal.

Mrzezyno Impressionen.

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