Kurz nach Mittag, also nach Beginn des 3. Tages, ist das traumhafte Segeln mangels Wind zu Ende. Segel bergen, Motor an und darauf hoffen, dass es bald wieder wenigstens knapp 10 kn an Wind gibt.

Später nimmt der Wind wieder etwas zu. Allerdings kommt er fast genau aus der Richtung in die wir wollen. Dann kreuzen wir halt ein wenig. Hauptsache segeln. Wir nähern uns den Inseln Jicarita und Coiba.
Das letzte Mal Land in Sichtweite, bis wir in rund 6 Wochen Hawai’i erreichen werden. Sofern alles nach Plan läuft.

Ein Motorboot nähert sich uns mit hoher Geschwindigkeit. Kurzer Schreck, schnell nochmal überlegt, wie man am Funkgerät Piratenalarm absetzen kann. Dann sehen wir: Aeronaval, also Militär. Fahren eine Runde um uns um dann wieder zwischen den Inseln Jicarita und Coiba zu verschwinden.

Zwischendurch nutzen bis zu 5 Möwen unser Vordeck noch als Mitfahrgelegenheit. Bei jeder Wende werden sie aufgescheucht, kommen aber gleich wieder zurück.

Dann verbünden sich Wind und Strömung gegen uns. Wir können jetzt nur mehr auf einer Linie hin und her segeln. Macht keinen Sinn. Also doch wieder Motor an und ab geht es in die 3. Nacht, begleitet von dem unsanften Brummen unseres Dieselmotors. Das finden die Möwen dann auch ungemütlich und verschwinden in den Abendhimmel.

In den letzten 3 Stunden haben wir uns Hawai’i um gerade mal 5 Seemeilen genähert.

Die Nacht verläuft (glücklicherweise) wenig spektakulär. Je nach Stärke der Strömung "düsen“ wir nun mit 3 bis 4 kn Richtung offenes Meer.

Um 6 Uhr übernehme ich nach weiteren 3 Stunden Schlaf wieder die Wache. Wir haben uns so verabredet, dass die Skipperin jetzt am Vormittag so lange schlafen kann, wie sie möchte.

Für mich beginnt nun so eine Art Morgenroutine. Logbucheintrag, dann Sonnenaufgang (aktuell so gegen 6:45) abwarten. Mit dem ersten Licht Müsli mit Milch zum Frühstück. Danach Kaffee. Beides zusammen ist zu riskant, den irgendwas fällt bei dem Geschaukel bestimmt um. Auch wenn es momentan auf Grund der Flaute eher ruhig zugeht auf der Luna Mare. Um 9 Uhr dann der nächste Logbucheintrag.

So geht es dann mit spielen oder lesen auf dem Tablet dem Mittag und damit dem Ende des 3. Tages entgegen.

203 sm geschafft, 4.354 sm to go.

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