Zu Beginn eines jeden Tages, also auch dem vierten, steht eine kleine Mittagsroutine an. E-Mail mit Blogtext (wobei ich gar nicht weiß, wie längere Texte auf der Webseite dann aussehen, da ich Blog per E-Mail nur mit einem Einzeiler getestet habe) sowie eine mit den Positionsdaten fertig stellen.

Dann Verbindung zum Satelliten herstellen, die E-Mail mit der Wetterdatendatei herunterladen und die Beiden vorgenannten versenden. Die Wetterdatendatei auf den PC übertragen und ins Routenprogramm einbinden.

Womit wir beim Wetter wären. Die Schwachwindzone soll noch 250 sm anhalten, bevor es dann nahezu übergangslos auf Windstärke 6 geht. Bei Wind von schräg hinten sollte sich dann tolles Passatwindsegeln einstellen.

Also 250 sm unter Motor und dann Segel setzen? Unsere 500l Diesel würden dafür reichen. Allerdings ob der Rest dann für die verbleibenden 4.000 sm reicht, ist fraglich.

Jetzt wir hoffen, dass wir wenigstens ein paar Seemeilen unter Segel hin bekommen. Von den hinter uns liegenden 290 waren es immerhin 160. Allerdings fast alle zu Beginn, also vor Erreichen der Schwachwindzone.

Den Versuch vor rund einer Stunde mussten wir wieder abbrechen, da wir nach anfänglichen 2kn Fahrt nur noch herumgedümpelt sind. Allerdings soll es laut Wettervorhersage in 25 sm Entfernung zumindest so bis 10 kn Wind geben. Da wären wir dann so um 18 Uhr.

Kurz vor 18 Uhr zeigt der Windmesser so 6 bis 7 kn an. Könnte gerade so reichen, um fat boy in leichte Bewegung zu versetzen. So schaffen wir tatsächlich rund 2 kn Fahrt Richtung Ziel. Leider schafft der Wind nicht die prophezeiten 10 kn. Dreht dann noch ein wenig, so dass wir jetzt, um 20 Uhr, Kurs NNW statt WNW haben. Egal. Hauptsache wir bewegen uns zumindest ein wenig Richtung Passatwind und der Motor ist aus.

Vor einer Stunde, so um 19 Uhr nach Einbruch der Dunkelheit, bemerke ich, dass unsere Schleppangel noch draußen ist. Beim Einholen zeigt sich leichter Widerstand und etwas zappeln. Und tatsächlich: da hängt ein Thunfisch am Haken. Genau die richtige Größe für das morgigen Abendessen.

Um 21Uhr, also 3 Stunden nach Segelsetzen, haben wir uns dem Ziel um 5 sm genähert. Nicht viel, aber immerhin. Ich verabschiede mich für 3 Stunden in die Koje. Während ich schlafe machen wir noch 2 sm gut. Das ist zu wenig, da brauchen wir für die gut 200 sm aus der Schwachwindzone heraus rund 2 Wochen. Also wieder Motor an.

Unter Motor bleiben wir, als die Skipperin die Wache um 3 Uhr über nimmt und auch nachdem ich um 6 Uhr meine nächste Wache antrete. Der Wind weigert sich beharrlich auf zumindest 5 kn an zu steigen.

Es bleibt dann auch so, bis tatsächlich um 11:45, also 15 vor Ende des 4. Berichtstages, eine leichte Brise einsetzt und uns bei 7 kn Wind mit 2 bis knapp 3 kn Richtung Passatwind bringt. Der ist aber noch rund 190 sm von uns entfernt. Mal sehen wie lange dieses Wunder anhält.

Motto des Tages: Es weiß ein jedes Kind, kein Segeln ohne Wind.

364 sm geschafft, 4.193 sm to go.

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